Die schlimmste aller Gilden – Abenteuer mit Freunden

Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen.“ (Plato)

To die laughing must be the most glorious of all glorious deaths!” (Edgar Allen Poe)

Elfen dürfen kein Bier!“ (Weinbergschnecke)

Albern„(Sascha)

Sieh sie dir an, die grimmigen, grausamen und boshaften Gesichter, derer es in Hibernia mehr gibt, als ein Middi zählen könnte – falls ein Middi zählen könnte, versteht sich, was natürlich nicht der Fall ist. Sieh sie dir an, die entschlossenen Minen, die funkelnden Augen, die gefletschten Zähne – vor allem die der Luris, die in Albion und Midgard den Kettenunterwäscheabsatz für Herren, in schwindelerregende Höhen schnellen ließ.

Sieh sie dir an, die angespannten Muskeln der Firbolgs und die um ihre Schwertknäufe verkrampften Hände der stolzen Kelten, die Gesichter machen, als würden sie an einer sehr lästigen Form von Verstopfung leiden. Lass‘ deinen Blick über die finsteren Sylvanern schweifen, die ihre Sensen dengeln und dabei so irre grinsen, als wäre dies ein Casting für die Neuverfilmung von „Shining“. Betrachte die Elfen, die ihre frisch gebügelten Roben zur Schau stellen. Und vergiss auch nicht die scharrende Schar der Share, die scharmlos mit schartigen Pflugscharen Shar Shar Shar tanzt – frag mich nicht warum, vermutlich wegen einem schlechten Wortspiel. Share sind nicht für ihren guten Humor bekannt.

Und dort siehst du endlich Pilzpower, aus dem Hause Smaragdgarde, erster seines Namens, Rächer der Witwen und Waisen, Prinz der Champignonfelder Emains, Sprenger des Rasens von Tante Grete, Zergleader, Flamegott und Hüter des heiligen Ladens für PC-Zubehör. Pilzpower, der selbst im Schlaf seine Untergebenen zum Sieg führen kann und nie einen Kampf verlieren würde – und es dennoch, aus reinem Sadismus, oft und gerne tut. Warum, fragst du dich? Na, weil er so grausam ist! Seine Grausamkeit macht sogar vor ihm selbst nicht halt und vor seinen Mitstreitern schon gar nicht. Niemand kann seinem Zorn widerstehen. Aus seinen Augen springen Blitze, Feuer ist sein Atem und seine Stimme lässt die Herzen vor Furcht zerspringen. Er ist ein Krieger alter Zeiten: mystisch, stolz, hochtrabend, redundant, eifrig, mutig, stark, unverzagt, charmant, klug, bunt, verschroben, edel, blutrünstig, gebildet, verbildet, entbildet, überbildet und schimmernd, wütend und brachial, wie ein Pfannkuchen aus Gold und dabei so duftend wie ein Eichhörnchen in Breifine. Wenn sein Schatten die Sonne über Emain verdunkelt, kauern sich seine Feinde und Freunde, schlotternd zusammen und selbst Polemo, ein ansonsten absolut harter Brocken, musste einmal einfangen zu weinen, weil Pilzpower ihn etwas zu garstig angesehen hatte – und da lag Pilzpower bereits tot vor Polemos Füßen. Alle anderen, die diesen Blick mitansahen, litten noch Tage danach an Albträumen und Inkontinenz. Pilzpower ist im Leben, wie im Tod ein absolut furchtbarer Gegner, ein Scheusal in Hibbigestalt.
Doch wenn du nun annimmst, dass Pilzpower der Schlimmste unter den Schlimmen ist, dann hast du dich getäuscht. Ich wollte nur, dass du einen besseren Vergleich zu jenen ziehen kannst, die wahrhaftig schrecklich sind. Denn das größte Übel, hält sich oft im Hintergrund und überlässt den anderen den Ruhm und das Rampenlicht, während es selbst die Fäden zieht und humorlos kichert. So gibt es in Hibernia eine Gilde, die alle anderen, gemessen an ihrer Niederträchtigkeit, Gemeinheit, Verschlagenheit, Verdorbenheit und Scharmlosigkeit mühelos in die Tasche stecken kann. Die Rede ist natürlich von Die Lettanten – Geißel der Welt, Feindhammer, Feuersturm, Grüne Pestilenz und Erfinder des Waigelsmileys. Über den letzteren Titel wird viel spekuliert, aber niemand weiß Näheres. ):-(
Die Lettanten haben sich vor Jahren zusammengetan, um gemeinsam die Welt in Angst und Schrecken zu versetzen. Ihre Seelen wurden aus dem dunklen Stahl des Entsetzens, im Feuer der Angst und der Verzweiflung geschmiedet und jeden Donnerstag gibt es bei ihnen Pudding – aber ohne Vanillesoße. Die Typen sind einfach nur krank, wie ihr seht.
Und nun war es endlich an der Zeit für jene Recken und Reckingen, ihrem böswilligen Tun die Krone aufzusetzen. Ein Plan musste her, um aller Welt zu beweisen, dass nur sie Anspruch auf den Thron des Wahnsinns hatten. Und so versammelten sie sich und heckten etwas aus. Sie heckten und heckten und heckten immer weiter, ohne Unterlass, ohne Pause. Ideen wurden gesammelt, verworfen, neue gesammelt, durchdiskutiert, wieder verworfen, einige alte aufgegriffen, sich angeschrien, sich gestritten, über die Mindestkosten für ein Waffenloses Template gefachsimpelt, sich deswegen noch mehr gestritten, vergessen worum es eigentlich ging, weiter gemotzt, bis alle anderen vollkommen angeödet waren, wieder darauf gekommen, warum sie eigentlich da waren, weiter gestritten, den Faden mehrfach verloren, ihn wiedergefunden, sehr häufig „Albern“ gesagt, hektoliterweise Met, zwei Tassen Tee, ein Glas Wein, 12 Becher Orangensaft und ein Erdinger Weizen getrunken und viele Tage auf dem stillen Örtchen verbracht, weil niemand so viel trinken kann, ohne der Natur ihren Tribut zu zollen. Und nach gut einer Woche Dauerbesäufnis, wobei nicht alle so sternhagelblau waren wie Polli, die alle weiteren Ereignisse verschlafen sollte, beschloss die Gildenleitung Weinbergschnecke die restliche Planung zu übertragen, damit sie selbst etwas Zeit bekamen, aufzuräumen und die restlichen Getränke zu entsorgen – vorzugsweise in ihren Mägen.

Und Weinbergschnecke, die bereits einen Plan fix und fertig ausgearbeitet und mit diesem Vorgehen gerechnet hatte, da sie ihre Gildenfreunde kannte, erzählte allen, was sie sich ausgedacht hatte. Und wer noch bei Bewusstsein war hörte ihr zu.
„Also“, Liiel rieb sich die Schläfen, „fassen wir alles noch mal zusammen. Wir fahren nach Midgard und machen was dort?“
„Wir erobern wahllos Türme und knuddeln Feinde“, erwiderte Weinbergschnecke fröhlich und nahm sich einen Keks. „Und das machen wir, um was zu erreichen?“, Liieel massierte sich weiter die Schläfen. „Ist die Frage ernst gemeint? Wir erobern wahllos Türme und knuddeln Feinde. Klar soweit?! Klar?!“, Weinbergschnecke strahlte und nahm sich noch einen Keks. Liieel überlegte. Auf eine vollkommen unlogische Art und Weise machte der Plan Sinn, dennoch tat sie sich schwer damit, ihn zu durchschauen. „Knuddeln ist ein Codewort für Foltern, nicht wahr?“, „Nein“, erwiderte Schnecke geduldig und mampfte Kekse. „Du meinst, wir knuddeln sie zu Tode?“, fragte Zira interessiert, „Von dieser Technik habe ich schon mal gehört…“. „Nein! Nein! Nein!“, rief Schnecke ungeduldig und ihre Züge verrieten plötzlich eine verborgene Grausamkeit, die im Dunkeln ihrer Seele zu glimmen schien. „Wir knuddeln sie wirklich. Aber sie werden glauben, dass wir etwas Böses im Schilde führen, weil wir doch vorher wahllos Türme erobert haben. Und wegen dieses unguten Gefühls, können sie das Knuddeln nicht genießen!!“, sie warf den Kopf zurück und lachte irre und ihr Gelächter hätte Glas Verätzen können. Nach einer Weile verstummte sie und sah in die leeren Gesichter ihrer Freunde und fügte aufmunternd hinzu: „Und wenn sich einer wehrt, dürft ihr ihn schlachten!“
„Hurra!“, brüllte da Beli und fast alle fielen in ihre Jubelrufe ein, bis ganz Kilcullen zu beben schien. Nur einer lachte nicht, Snooky, die als einzige das wahre Ausmaß von Schneckes Plan durchschaut hatte. Wie grausam ihre Freundin sein konnte, hatte die junge Eldin nicht gewusst. Sie bewunderte die Kaltblütigkeit Schneckes, einen derart infernalischen Plan, so gelassen zu präsentieren, als wäre es ein simples Abenteuer. Dabei würde dieses Vorhaben, richtig umgesetzt, die Grundfesten der Humanität ins Wanken bringen. Und als das Klatschen und Pfeifen immer weiter anschwoll, lief es ihr eiskalt über den Rücken. Und wie von einer dunklen Magie gelenkt, stimmte auch sie in den frenetischen Jubel ein.

Der unkonventionelle Feldzug wurde für den kommenden Samstag festgelegt. Wobei natürlich niemand wusste, dass der kommende Samstag, ein Samstag war, denn Kalender mussten erst noch erfunden werden.
Der Tag des Schicksals rückte immer näher und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Rammen mussten gekauft, Vorräte organisiert und eine Gildennotiz geschrieben werden, wobei Beli nicht einmal wusste, wie viele Zeichen ihr zur Verfügung stehen würden. Aber sie nahm die Herausforderung an, scheute keine Mühen und tat, was getan werden musste. Und wegen dieser Entschlossenheit, die die junge Druiden stets an den Tag legte, wurde sie von allen Gildenmitgliedern geschätzt und geliebt. Dann war der große Tag endlich da. Und obgleich niemand wusste, dass es Samstag war, fühlten sich alle ganz genauso, wie man sich an einem Samstag eben fühlt, wenn man grausam und durchtrieben ist: grausam und durchtrieben nämlich.

Belraven, die Druiden, die neunte Schwester Belis, verstärkte ihre Freunde mit hilfreichen Zaubern. Liieel die Bardin tat es ihr nach, sogar Weinbergschnecke, die wenige Zauber dieser Art beherrschte, konnte ihren Teil beisteuern. Die Sonne spiegelte sich in Quinars Rüstung, wie auf der Motorhaube eines Opel Ascona C. Aber niemand in Hibernia hatte je von einem Opel gehört und so ging die schöne Metapher verloren. Und als Piotie endlich auftauchte, konnte der Spaß beginnen. Sie nahmen ein Boot nach Midgard und stießen in See, doch Gwendos hatte sich verspätet und starb, als er die Überfahrt auf eigene Faust versuchte. Ins Leben zurückgekehrt schaffte er es jedoch, nach gut und gerne drei Stunden, die Recken zu erreichen – gefühlten drei Stunden. Da schwammen sie bereits Ewigkeiten im eiskalten Wasser vor Nottmoor und Piotie nörgelte, dass er sich eine Blasenentzündung zuziehen werde, dass er seine Beine nicht mehr spürte und dass er Hunger hatte.

Doch nun konnten sie das Ufer betreten. Sie erklommen einen Hügel und blickten in das Tal vor ihnen, wo der Außenposten Nottmoors lag.
Eigentlich hätte ein Gewitter aufziehen sollen, doch die Natur sparte sich derlei Spezialeffekte für andere Gelegenheiten auf und bot stattdessen einen Sonnenaufgang, der die Zinnen der nahen Festung, in sanftes Rosa tauchte und den Schnee glitzern ließ, als wäre die Landschaft mit Diamantsplittern gepudert worden. Der Anblick war so malerisch, kitschig und schön, dass Snooky fast aufgequiekt hätte, doch Zira war geistesgegenwärtig genug, um ihr kräftig gegen das Schienbein zu treten. So wurde die grimmige und düstere Atmosphäre, die eigentlich vorherrschen sollte, nicht vollends zerstört. „Ich mag kein Rosa“, maulte Piotie, aber niemand achtete auf ihn.
Das erste Ziel der kleinen Schar war der Außenposten von Nottmoor. Als sie darauf zuliefen, murmelte Liieel etwas wie „Erst 30 Minuten das blöde Tor auframmen, dann 30 Minuten auf den blöden Lord einprügeln und dann sterben…“, „Was?“, zischte Belraven, der es sehr wichtig war, dass dieser Ausflug, so grausam er auch für die Feinde war, für sie selbst so entspannt wie nur möglich sein sollte, das hatte sie mit Schnecke vorher abgesprochen. “Nichts, nichts…“, sagte Liieel und mezzte genervt die Wachen.
Es dauerte nicht 30 Minuten, das Tor aufzurammen, sondern 40. Und der Kampf mit dem Lord war so episch, dass selbst Tolkien daran erstickt wäre. Doch dann fielen die Middis über sie her. Sie strömten in den Turm, wie Ameisen, nur dass sie sehr viel größer waren als Ameisen. Mehr als ein Duzend wilde Kerle und Kerlinnen, mit Kriegshämmern und garstigen Schwertern bewaffnet, wie man sie im Norden trägt – Schwerter bekommen immer einen garstigen Touch, wenn Feinde sie tragen, aber in diesem Fall waren sie überdurchschnittlich garstig. Die Freunde erstarrten und sahen dem Tod in die Augen. Piotie beschwor ein wütendes Feuer auf seine Gegner herab, bekam jedoch einen Tritt in den Bauch und brach heulend zusammen und der Krieger, der über ihm stand, hob sein Schwert, um ihm den Rest zu geben. Doch da sprang Gwendos vor, seinen Stab erhoben, in dunkle Flammen gehüllt, wie ein Gott der Vernichtung. Die Lage schien vor seinem Erscheinen ausweglos gewesen zu sein – woran sich leider auch nichts änderte. Alle wurden umgehauen, in weniger als fünf Sekunden, vielleicht waren es auch nur vier.

Belraven sank auf die Knie, aus vielen Wunden blutend und schrie ihren Zorn heraus. Aber niemand konnte sie hören und gerade als ihr die Sinne schwanden, sah sie Pilzpower, der seinerseits den Turm erstürmte und den Befehl zum Angriff gab. Die Feinde aus dem Norden jammerten und weinten, als die Grüne Flut sie zerschmetterte. Kein Middi kam mit dem Leben davon. Der Schnee um den Turm, färbte sich rot von ihrem Blut – vielleicht war es auch Marmelade. Middis lieben Marmelade und haben immer welche dabei, als Wegzehrung, gut gegen Skorbut. Aber nehmen wir einfach mal an, dass es in diesem Fall ihr Blut war.
In ihrer unfassbaren Güte und Großzügigkeit, belebten die hibernischen Mitstreiter, die gefallenen Freunde wieder zum Leben – alle, bis auf Liieel, die nicht gerade begeistert war und dies in recht undiplomatischer Weise zum Ausdruck brachte. Die Freunde schichteten die toten Middis auf einen Haufen und bald flackerte ein gemütliches Feuerchen vor dem Turm, das die geschundenen Glieder wärmte und allen neuen Mut spendete – ausgenommen den Middis natürlich. „Erstaunlich wie gut Kobolde brennen“, murmelte Belraven und kicherte. Sie holte ein Erdinger hervor und nahm einen tiefen Schluck, dann gab sie Snooky die Flasche, die sie nach einem kurzen Zörgern entgegennahm und daran schnupperte. „Elfen dürfen kein Bier“, brummte Weinbergschnecke. „Du bist ja nur sauer, weil du keins hast und es heißt ‚Elfen dürfen kein Bier HABEN!‘“, Weinbergschnecke sah sie missmutig an, sagte aber nichts. Doch dann zauberte Belraven für alle ein Bier hervor – wie sie das machte, blieb ihr Geheimnis.
Als alle ausgeruht waren zogen sie weiter, denn es gab immer noch viel zu tun. Als der Abend anbrach, erreichten sie den Wachtturm von Hlidskialf und mit der Kraft der Verzweiflung, viel Glück und Entschlossenheit, konnten sie den Turm in ihre Gewalt bringen. Als der Lord zu Boden sank und der der letzte und einzige Verteidiger sein Leben aushauchte, sprang Snooky wie ein Flummi durch die Gegend und schrie in einem Fort „Wir habn schie ausjerottet! Wie habn schie ausjerottet! Esch lehhhbe Hiberrrrrniaaa!!“, schwenkte wie wahnsinnig ihren Stab, der grelle Funken versprühte, drei riesige Fichten in Brand setzte und Löcher in die Turmwand schmolz. Dann blieb sie stehen und lachte schrill und ließ die leere Bierflasche fallen. Alle wichen entsetzt vor ihr zurück, sogar Quinar, der sich ängstlich hinter sein Schild duckte und leise wimmerte. Etwas derart Schreckliches hatte er noch nie gesehen. „Ganz ruhig“, sagte Zira und hob beschwichtigend die Hände. „Und jetzt nimm bitte deinen Zauberstab runter, wir sind FREUNDE!“ Belraven schluckte trocken und machte sich in Gedanken die Notiz: Kein Bier mehr für Snooky.
Auf dem Weg zum Wachtposten von Avarkr stieß Hobbog zu den Gefährten und gemeinsam konnten sie endlich dem Kernziel ihrer Mission nachgehen und kleine Middis knuddeln. Sie schlichen sich von hinten an und schmusten sie dann erbarmungslos und voller finsterer Hingabe durch. Die armen Kerlchen wussten nicht, wie ihnen geschah. Zwei von ihnen unterhielten sich in einer Sprache, die die Lettanten nicht verstanden, daher sei das Gespräch hier in übersetzter Form wiedergegeben:
„Warum knuddeln die uns Alva?“, fragte eine Koboldin ihre Schwester. „Ich weiß nicht Fenja, aber das sind die, die gerade wahllos Türme erobert haben! Ihre Gilde heißt >>Die Margarinetanten<<, oder so. Irgendwas mit Butter und Tanten.“, „Meinst du die Lätta-Tanten? Ohje…“, meinte Fenja, „Dann führen die doch bestimmt was im Schilde!“, „Ganz genau Fenja… wir müssen wachsam sein und dürfen es nicht genießen geknuddelt zu werden… oh wie böse diese Hibbis sind! Ich wusste bisher gar nicht, wie böse man überhaupt sein kann.“

Als die Knuddelorgie endete, zogen die verstörten Kobolde nach Hause und erzählten von ihrem Martyrium und ganz Midgard sprach darüber und selbst dem dickhäutigsten Zwerg grauste es, als er davon hörte. Bald verbreitete sich die Kunde auch in Albion und sorgte auch dort für Angst und Schrecken.
Die Lettanten zogen derweil weiter und trafen einen Troll, der unentwegt hüpfte, umringt von Monstern, als hätte er mit ihnen „Himmel und Hölle gespielt“. Sie erlösten ihn von seinem Leiden. „Warum ist der wohl die ganze Zeit gesprungen der Blödian?“, fragte Liieel. „Er wollte nicht fliegen… Trolle hüpfen gerne, um nicht zu fliegen. Und dann lassen sie ihre Skelette für sie arbeiten“, Liieel sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren, doch fehlte ihm die Kraft, darauf einzugehen. „Das ist doch verboten!“, sagte Belraven empört. „Nun, Knochentänzer kümmert es nicht, was verboten ist. Sie sind fast so schlimm wie Nekromanten oder Politiker“, meinte Piotie und rümpfte die Nase. Dann erreichten sie auch schon den Wachtturm von Avarkr Faste und eroberten ihn, ganz und gar wahllos. Du siehst, wie kaltblütig sie waren und ihr Ding durchzogen. Sie riefen alle „Hurra!“, klopften sich auf die Schultern und Liieel nannte den Turm „die Festung der Einsamkeit“. Lange blieb er im Besitz der Gilde und mehrte ihren Ruhm.

Überall in Midgard und Albion erzählte man sich die Geschichte der schlimmsten aller Gilde, den Lettanten. Und so war ihr Ziel erreicht. Doch als die Gefährten wieder zu Hause ankamen und vor Dun Crauchon standen, vergaßen sie für einen Augenblick ihren Erfolg und den Ruhm. Sie sahen einander an und fühlten sich großartig. Sie erkannten, wie schön es war, in dieser Gilde zu sein. Und das alles andere ganz und gar unwichtig ist, solange man Freunde hat, mit denen man Abenteuer erleben kann. Und sei es nur das Abenteuer, dass Leben heißt.

Ende

Gewidmet allen Mitgliedern von „Die Lettanten“, in dem wunderschönen Spiel „Dark Age of Camelot“

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